Meilensteine der Missionstheologie in Deutschland

Hier finden Sie wichtige Dokumente und Missionserklärungen aus Deutschland aus den vergangenen rund 20 Jahren.

EKD-Synode: Hinhören - aufbrechen - weitersagen (2011)

Hinhören - Aufbrechen - Weitersagen

EKD-Synode vom 3. - 9. November 2011 in Magdeburg

Mit "Leidenschaft und Energie" sei über das Schwerpunktthema "Missionarische Impulse" auf der 4. Tagung der 11. Synode der EKD diskutiert worden, freut sich Kathrin Göring-Eckardt. Schon die bisherige öffentliche Resonanz habe gezeigt, dass die Frage, wie der christliche Glaube in dieser Zeit "Sprache und Gestalt" gewinnen könne, aufmerksam wahrgenommen werde, so die Präses der Synode. 

In einer krisenhaften Welt voller Verunsicherung und Beschleunigung wachse die Sehnsucht nach "Zuspruch, Entlastung und Konzentration". Deswegen gehe es um mehr als die "Bewältigung kirchlicher Mangelerscheinungen" und eine "Strategie zur Gewinnung von Mitgliedern". Das Evangelium sei der Grund, der dazu verhelfe, Krisen anders zu sehen und anders mit ihnen umzugehen. "Heilsame Unterbrechung, Trost einer verängstigten Seele und die Überwindung von Angst" seien aber nicht nur für Christenmenschen elementar. Sie gelten auch gleichermaßen für die Gesellschaft. 

Beschlossen haben die Synodalen eine Kundgebung zum Schwerpunktthema (PDF).

Weitere Informationen finden Sie hier (Verlinkung zur EKD-Internetseite).

Mission Respekt: Das christliche Zeugnis in einer multireligiösen Welt (2011)

Das christliche Zeugnis in einer multireligiösen Welt

Empfehlungen für einen Verhaltenskodex (vom 28.06.2011)

Präambel

Mission gehört zutiefst zum Wesen der Kirche. Darum ist es für jeden Christen und jede Christin unverzichtbar, Gottes Wort zu verkünden und seinen/ ihren Glauben in der Welt zu bezeugen. Es ist jedoch wichtig, dass dies im Einklang mit den Prinzipien des Evangeliums geschieht, in uneingeschränktem Respekt vor und Liebe zu allen Menschen. 

Im Bewusstsein der Spannungen zwischen Einzelnen und Gruppen mit unterschiedlichen religiösen Überzeugungen und der vielfältigen Interpretationen des christlichen Zeugnisses sind der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog, der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) und, auf Einladung des ÖRK, die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) über einen Zeitraum von fünf Jahren zusammengekommen, um gemeinsam nachzudenken und das vorliegende Dokument zu erarbeiten. Dieses Dokument soll keine theologische Erklärung zur Mission darstellen, sondern verfolgt die Absicht, sich mit praktischen Fragen auseinanderzusetzen, die sich für das christliche Zeugnis in einer multireligiösenWelt ergeben

Ziel dieses Dokuments ist es, Kirchen, Kirchenräte und Missionsgesellschaften dazu zu ermutigen, ihre gegenwärtige Praxis zu reflektieren und die Empfehlungen in diesem Dokument zu nutzen, um dort, wo es angemessen ist, eigene Richtlinien für Zeugnis und Mission unter Menschen zu erarbeiten, die einer anderen Religion oder keiner bestimmten Religion angehören. Wir hoffen, dass Christen und Christinnen in aller Welt dieses Dokument vor dem Hintergrund ihrer eigenen Praxis studieren, ihren Glauben an Christus in Wort und Tat zu bezeugen. 

Download des Dokuments (PDF)

Weitere Informationen finden Sie hier.

Die sogenannten Konfessionlosen und die Mission der Kirche (2007/2009)

Im November 2007 erschien dieses Buch als Festschrift für den im März 2007 aus dem Amt geschiedenen AMD-Generalsekretär Pfr. Hartmut Bärend. Die AMD möchte mit diesem Buch die innerkirchliche Diskussion zur Begegnung mit Konfessionslosen beleben und Impulse zur Weitergabe des Glaubens unter den Bedingungen einer sich weiter entkirchlichenden Gesellschaft vermitteln. Weitere Informationen und Online-Bestellung

Aus dem Vorwort des Ratsvorsitzenden der EKD, Bischof Wolfgang Huber:

"Missionarische Verkündigung setzt eine Beschäftigung mit den Menschen voraus, denen die Kirche das Evangelium schuldig ist. Wer sind sie, die Menschen, die sich jenseits der Kirche und des Glaubens mit ihrem Leben eingerichtet haben und denen wir dennoch die Botschaft von Gottes freier und befreiender Gnade weitergeben wollen? Stereotype Bilder und pauschale Urteile verstellen sowohl den Blick auf die Adressaten des Evangeliums als auch den Zugang zu ihnen.

Ins Zentrum rückt immer deutlicher die Frage, ob die christlichen Gemeinden und ihre Glieder verständlich über ihren Glauben Auskunft geben können, ob sie sich eher in eine Gemeindenische zurückziehen oder ob sie "ansprechend" sind und sich bewusst ansprechbar machen. Nur wenn sie ein elementares Interesse an der "Außenmembran" der Kirche entwickeln, werden sie auch lernen, von der Schönheit und Wahrheit des Evangeliums, von Glauben, Hoffnung und Liebe Zeugnis abzulegen. Dann wird ihr Leben ein Angebot von Gemeinschaft enthalten, das Beziehung schafft, ohne einzuengen.

Dieser Aufsatzband ist von der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (AMD) für ihren langjährigen Generalsekretär, Hartmut Bärend, zum Abschied aus seinem Dienst vorbereitet worden. Seine Leidenschaft gilt der Aufgabe, die Liebe Gottes so zur Sprache zu bringen, dass auch die Menschen außerhalb der Kirche von ihr erreicht werden. Christinnen und Christen in diesem missionarisch-evangelistischen Auftrag zu stärken, ist ihm wichtig. Damit hat er der Christenheit in Deutschland wichtige Impulse gegeben. Gemeinsam mit den Autoren dieses Bandes danke ich ihm dafür im Namen der Evangelischen Kirche
in Deutschland von Herzen."

Kirche der Freiheit (2006)

Kirche der Freiheit. Reformpapier des Rates der EKD zu Perspektiven der Ev. Kirche (Juli 2006)

Ein Impulspapier des Rates der EKD; erschienen am 6. Juli 2006

Das 110 Seiten starke Dokument bündelt die Überlegungen einer 12köpfigen Perspektivkommission. Das Impulspapier skizziert, wie die Kirche im Jahr 2030 aussehen kann und zeigt Schritte auf, die auf allen Ebenen der Kirche unternommen werden sollen, um auf dieses Ziel hinzuarbeiten. Es hat einen umfassenden innerkirchlichen Diskussions- und Reformprozess angestoßen.

"Kirche der Freiheit" zum Download (PDF)

Votum des Theologischen Ausschusses der AMD zum Impulspapier (PDF)

Evangelisch evangelisieren (2006)

Herausgegeben von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) im Jahr 2006. Download (PDF).

Auf 32 Seiten dokumentiert die GEKE das Ergebnis der über vier Jahre andauernden Lehrgespräche zum gegenwärtigen missionarischen Auftrag der Kirchen in Europa. Mitgewirkt haben u.a. Landessuperintendent Dr. Burghard Krause (Vorsitzender des Theologischen Ausschusses der AMD, Göttingen) und Prof. Dr. Michael Herbst (Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeaufbau, Greifswald). Die Inhalte:

  • Warum ist Evangelisierung eine Herausforderung für evangelische Kirchen in Europa?
  • Was treibt Kirche zur Evangelisierung?
  • Wie fordern die europäischen Kontexte zur Evangelisierung heraus?
  • Wie kann sich Evangelisierung verwirklichen?

Der missionarische Auftrag der Kirche (2004)

Der missionarische Auftrag der Kirche (Hirtenbrief der deutschen Bischöfe im September 2004)

Die deutschen katholischen Bischöfe haben auf ihrer Herbstvollversammlung vom 20. bis 23. September 2004 in Fulda aus Anlass des Bonifatius-Jubiläums einen Hirtenbrief zum Missionsauftrag verabschiedet.

Sie finden hier den Hirtenbrief sowie weitere Dokumente, die damit in Verbindung stehen:

Der missionarische Auftrag der Kirche, Gemeinsamer Hirtenbrief der deutschen Bischöfe anlässlich des Bonifatius-Jubiläums Download (PDF)

Umkehr zum Leben für alle - Ursprung und Tragweite der missionarischen Grunddimension des christlichen Glaubens, Eröffnungsreferat von Kardinal Karl Lehmann, Vorsitzender
der Deutschen Bischofskonferenz Download (PDF)

Katechese in schwieriger Zeit, herausgegeben von der Deutschen Bischofskonferenz am 22. Juni 2004
(Fortführung des Prozesses, der mit „Zeit zur Aussaat“ im Herbst 2000 begonnen wurde) Download (PDF)

Zeit zur Aussaat (2000)

Zeit zur Aussaat. Missionarisch Kirche sein

Herausgegeben von der Deutschen Bischofskonferenz am 26. November 2000

Download (PDF)

"Missionssynode" der EKD (1999)

Das Evangelium unter die Leute bringen

Ausgewählte Dokumente der "Missions-Synode" der EKD 1999 in Leipzig

Thema: Reden von Gott in der Welt. Der missionarische Auftrag der Kirche an der Schwelle zum 3. Jahrtausend.

Referat zur Einführung in das Schwerpunktthema von Prof. Dr. Eberhard Jüngel (PDF)

EKD-Text 68: Das Evangelium unter die Leute bringen

Kirche mit Hoffnung (1998)

Kirche mit Hoffnung. Leitlinien künftiger kirchlicher Arbeit in Ostdeutschland (1998)

Vorwort

Das Anfang 1995 veröffentliche Diskussionspapier "Minderheit mit Zukunft" hat ein vielfältiges Echo gefunden. Das hat nicht zuletzt die Verfasser, eine Arbeitsgruppe von Theologen und Laien in Ostdeutschland, selber überrascht. Die Überlegungen zu Auftrag und Gestalt der ostdeutschen Kirchen in der pluralistischen Gesellschaft der Bundesrepublik haben eine breite und intensive Diskussion ausgelöst. Gemeinden, Gruppen und Mitarbeiterkonvente, Kreis- und Landessynoden haben sich damit befaßt. Auch im Westen Deutschlands hat die Studie Beachtung gefunden.

Die starke, in diesem Ausmaß gar nicht erwartete Resonanz hat die Verfasser zu einem Schritt veranlaßt, den sie ursprünglich nicht beabsichtigt hatten. Sie luden für Anfang 1996 zu einer Konsultation in das Augustinerkloster Erfurt ein, um ein Gesprächsforum über "Minderheit mit Zukunft" anzubieten, nachdem ihnen entsprechende Wünsche von vielen Seiten signalisiert worden waren. Bei dieser Konsultation war im Blick auf die als nötig angesehene Weiterarbeit zum ersten Mal von "Leitlinien" für die künftige kirchliche Arbeit die Rede(1). Damit verbanden sich Erwartungen, die Defizitanzeige und Hoffnungsansage zugleich waren.

Die ostdeutschen Landeskirchen haben den Wunsch nach neuen Leitlinien aufgenommen. Auf Anregung der leitenden Geistlichen haben sie zusammen mit der Berliner Außenstelle des Kirchenamtes der EKD dazu eine Arbeitsgruppe gebildet. Sie erhielt die Aufgabe, angesichts der Umbruchsituation, in der sich die ostdeutschen Kirchen befinden, Perspektiven und Schwerpunkte für die künftige Arbeit zu entwickeln. Sie sollten den Charakter von Leitlinien haben und damit - so die Hoffnung der Auftraggeber wie der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Erfurter Konsultation - zur Orientierung und Vergewisserung für die kirchliche Arbeit der nächsten Jahre beitragen.

In der Arbeitsgruppe haben mitgearbeitet:

Dietrich Affeld, Greifswald
Dr. Karl-Heinrich Bieritz, Rostock
Angelika Biskupski, Halle
Helge Klassohn, Dessau (Vorsitz)
Ingrid Koellner, Lutherstadt Wittenberg
Elke König, Greifswald
Volker Kreß, Dresden
D. Dr. Wolf Krötke, Berlin
Gudrun Lindner, Weißbach
Axel Noack, Magdeburg
Hans-Ulrich Schulz, Neuruppin
Heinrich Stühmeyer, Schwerin
Dr. Friedrich Wallbrecht, Jena
Dr. Helmut Zeddies, Berlin (Geschäftsführung)

Die Gruppe hat ihre Arbeit Ende Juni 1996 aufgenommen und im Januar 1998 abgeschlossen. In dieser Zeit waren die ostdeutschen Landeskirchen zu Entscheidungen über z.T. einschneidende Sparmaßnahmen und Strukturveränderungen genötigt. Die Arbeitsgruppe hatte diese Entwicklung in ihre Überlegungen einzubeziehen. Die Tatsache, daß Mitglieder der Gruppe in ihrer Kirche jeweils selber an diesen Entscheidungen beteiligt waren, hat dies erleichtert und zugleich den nötigen Informationsaustausch gewährleistet.

Die "Leitlinien" sind nicht im Auftrag der EKD, wohl aber bewußt in ihrer Mitte erarbeitet worden. Ausgelöst ist das Projekt durch die weitreichenden Veränderungen in den östlichen Gliedkirchen. Dabei war jedoch immer auch die Gemeinschaft in der EKD im Blick, für die diese Entwicklung zunehmende Aufmerksamkeit erfordert.

Zur Arbeitsplanung der Gruppe gehörte deshalb eine Konsultation, in der sie den vorläufigen Stand ihrer Überlegungen zur Diskussion gestellt hat. An dieser Konsultation, die Anfang Dezember 1997 stattfand, haben Vertreterinnen und Vertreter der EKD sowie aus ihren östlichen und westlichen Gliedkirchen und von Theologischen Fakultäten teilgenommen haben. Auf Grund der Gesprächsbeiträge im Plenum und in mehreren Arbeitsgruppen ist der Text noch einmal eingehend überarbeitet worden. Danach wurde er von der Arbeitsgruppe abschließend gebilligt.

Die Studie "Kirche mit Hoffnung" möchte erneut einen Konsultationsprozeß initiieren. Leitlinien zur Verständigung über die Perspektiven für die künftige Arbeit können nicht durch kirchliche Anordnung in Kraft gesetzt werden. Sie können allenfalls als Ergebnis einer Konsensbildung wirksam werden. Darum empfiehlt die Arbeitsgruppe, in Gemeinden, in der Mitarbeiterschaft, auf synodaler und kirchenleitender Ebene sowie zwischen den beteiligten Kirchen selber ein umfassendes Gespräch in Gang zu setzen.

Demzufolge wendet sich der Text nicht nur an Kirchenleitungen und Synoden, sondern ebenso an hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie an engagierte Laien und an andere interessierte Gemeindeglieder, die sich angesichts der Umbruchsituation Gedanken über die Zukunft der Kirche machen.

Der Arbeitsgruppe kam es bei ihren Überlegungen nicht darauf an, um jeden Preis originelle oder revolutionäre Ideen zu verkünden. Sie hat nach den Zukunftssignalen gefragt, die es inmitten der Veränderungen zu entdecken gilt, nach Orientierungen, die den verbreiteten Pragmatismus überwinden helfen, und nach möglichen Handlungsimpulsen, die daraus zu gewinnen sind. Wo es ihr sachgemäß erschien, hat die Gruppe dabei auch Ansätze aufgenommen, verstärkt oder aktualisiert, die aus dem gleichen Anlaß schon früher entwickelt worden sind.

Die beträchtlichen Unterschiede in den landeskirchlichen Strukturen lassen allerdings verallgemeinerungsfähige Konkretisierungen der Überlegungen nur in begrenztem Umfang zu. Ein detailliertes Reformprogramm konnte deshalb auch nicht Sache der Arbeitsgruppe sein. Dies muß von den Kirchen selber geleistet werden. In der Schlußbemerkung wird darauf ausdrücklich hingewiesen. Aufgabe der Gespräche, die dazu in und zwischen den beteiligten Kirchen geführt werden sollten, wird es deshalb auch sein, die vorgelegten Überlegungen auch hinsichtlich ihres Praxisbezuges auf den Prüfstand zu stellen.

Berlin, im Januar 1998

 Zum Download